Die 1960er und 70er Jahre werden oft als sogenannte „Goldene Ära“ des Bodybuildings bezeichnet – perfekte Symmetrie und Ästhetik gepaart mit schmaler Tallie, ausladender Oberkörper und bestechender Muskelqualität. Berühmte Vertreter waren Arnold Schwarzenegger, Franco Columbu, Frank Zane, Sergio Oliva uvm., welche im Golds Gym im sonnigen Venice Beach, Kalifornien, trainierten. Zu dieser Zeit entstand auch der bekannte Bodybuilding-Kultfilm „Pumping Iron“ von Regisseur George Butler. Dieser machte den Sport als Erster einer breiten Masse zugänglich. Neben Schwarzenegger und Lou Ferrigno machte der Film vor allem einen weiteren jungen Bodybuilder bekannt Franco Columbo.
Columbu verfügte nicht nur über eine ansprechende Ästhetik, welche ihm zwei Mr. Olympia Titel 1976 und 1981 einbrachten. Er war vor allem stärker als die meisten seiner Berufskollegen. Mit gerade einmal 84 kg auf einer Körpergröße von 1,65 m hielt der aus Italien stammende gelernte Chiropraktiker zahlreiche Rekorde seiner Zeit. In der Kniebeuge schaffte Franco Columbo 301,6 kg, was dem 3,5-fachen seiner Körpergewichts entspricht. Sein Bankdrück-Rekord liegt bei 238 kg und im Kreuzheben brachte er es zu beachtlichen 340 kg. Tatsächlich soll er während eines Trainings sogar 355 kg gehoben haben. Dies entspräche einem Total von 894 kg.
Franco Columbo hat es hierbei vor allem verstanden, seine enorme Kraft auch in Muskelmasse umzuwandeln – seine voluminöse Brust sowie sein breiter Latissimus gelten noch heute als Maßstab im Profibodybuilding. Die Tatsache, dass Columbo viele seiner damaligen Konkurrenten kräftetechnisch und ästhetisch übertraf, zeigt, dass er sowohl Powerlifting als auch Bodybuilding zu kombinieren verstand und somit als einer der ersten Powerbuilder bezeichnet werden kann.