Mythos 1 – Kohlenhydrate machen dick
Kohlenhydrate machen genauso dick wie alle anderen Makronährstoffe, sofern man sie in großen Mengen verzehrt. Wer mehr Kalorien durch Protein und Fett zu sich nimmt, als er benötigt, nimmt genauso an Gewicht zu. Das Problem mit Carbs sind vielmehr die verarbeiteten Produkte wie Süßigkeiten, Fastfood und Weißmehlprodukte, welche meist besonders kalorienreich sind. Richtig ist, dass Kohlenhydrate in Zucker umgewandelt werden, weshalb sie in Diäten häufig reduziert werden. Personen nehmen jedoch dadurch ab, dass sie sich in einem Kaloriendefizit befinden und nicht, dass sie bestimmte Nährstoffe weglassen.
Mythos 2 – Kohlenhydrate sind ungesund
Verarbeitete einfache Kohlenhydrate enthalten nahezu keine Vitamine, Mineralstoffe und Ballaststoffe mehr und dafür meist eine Menge Zucker. Das kann zu Fettleibigkeit und Herz-Kreislauf-Erkrankungen führen. Naturbelassene und komplexe Carbs wie aus Süßkartoffeln, Haferflocken, Vollkorn, braunem Reis und Quinoa jedoch enthalten wesentlich mehr wertvolle Nährstoffe und werden vom Körper langsamer verdaut. Auch einfache Kohlenhydrate aus Früchten, Beeren oder Rosinen sind an sich weder ungesund noch schlecht für den Körper und liefern z. B. vor dem Training schnell Energie, da der Körper sie sofort verwerten kann.
Mythos 3 – Kohlenhydrate sind für Training und Muskelwachstum nicht von Bedeutung
Kohlenhydrate liefern dem Körper wichtige Energie fürs Training. Wer auf sie verzichtet, wird dies in seiner Performance merken. Aus diesem Grund passen beispielsweise Bodybuilder ihr Training in der Diät, sobald die Carbs in der Wettkampfvorbereitung reduziert werden, entsprechend an und schrauben die Intensität und die Gewichte herunter, um den Körper nicht zu überlasten. Fehlen diesem nämlich die Kohlenhydrate, beginnt er, Proteine in Kohlenhydrate umzuwandeln, um Energie bereitzustellen. Somit droht Muskelverlust. Wer außerdem Masse zunehmen möchte, kommt an Kohlenhydraten nicht vorbei, da diese beispielsweise in Form von Reis und Nudeln besonders viel Kalorien bzw. Energie liefern.
„Wer vor dem Beintraining keine Kohlenhydrate zu sich genommen hat, ist dem Tode geweiht.“
Thomas Scheu – Vierfacher Bodybuilding-Weltmeister
Fazit – Ohne Kohlenhydrate weder Leistung noch Optik
Wer Kohlenhydrate dauerhaft reduziert, wird weder Leistung im Training bringen noch die Optik erlangen, die er sich wünscht. Natürlich sollte man als Sportler auf verarbeitet und zuckerhaltige Produkte möglichst verzichten und stattdessen hochwertige Kohlenhydrate konsumieren. Gerade, um den Körper bei schwerem und intensivem Training mit Energie zu versorgen, sind Carbs jedoch essenziell. In der Vorbereitung für einen Bodybuilding-Wettkampf werden Kohlenhydrate bewusst reduziert, um Gewicht zu verlieren und Muskelschärfe zu erlangen. Dabei werden Proteine und Fette jedoch in erhöhtem Maße zugeführt, um keine Muskelmasse zu verlieren. Für eine Gewichtsreduktion und einen definierten Look ist dies also möglich, allerdings sollte der Verzicht auf Carbs nicht zum Dauerzustand werden, sofern man seine Optik und die Leistung im Gym aufrechterhalten möchte.