Die „es-muss-sich-alles-gut-anfühlen“-Blase
Die meisten Menschen lieben Erholung. Kaum einer möchte sich aus seiner Komfortzone wagen und seine eigenen Grenzen austesten. Die Gesellschaft suggeriert uns eine permanente „Feel Good“ Mentalität. Wenn etwas anstrengend ist oder harte Arbeit erfordert, sollte man es lieber sein lassen. Mit dieser Einstellung kannst du Pilates machen oder dich massieren lassen, aber kein Powerlifting oder Bodybuilding. Wer in seinem Leben ständig nur das macht, wonach er sich gerade fühlt, wird bestenfalls Durchschnittliches, niemals aber Großes vollbringen. Nur weil man sich nicht nach Training „fühlt“, heißt das nicht, dass der Körper nicht leistungsfähig ist.
„If you want something you’ve never had, you have to do something you’ve never done.“
EVERY BIG MAN EVER
Grenzen gibt es nur im Kopf
Es gibt Ultra-Marathon-Läufer, die zwischen 100 und 200 km Distanz am Stück zurücklegen. Für viele, die am Tag wenige Kilometer joggen gehen, ist diese Leistung unvorstellbar. Doch diese Menschen sind nicht unbedingt Naturtalente oder verfügen über eine großartige Genetik. Was sie wissen ist, wie man Grenzen auslotet. Einer der beeindruckendsten Langstreckenläufer, David Goggins, ein ehemaliger Navy Seal, ist der Meinung, dass zu dem Zeitpunkt, wo der Körper dir das Signal gibt, aufzuhören, du gerade einmal 5% deines Potenzials ausgeschöpft hast. Der Moment, wo du aufhören willst, ist also meistens der Moment, wo es erst richtig losgeht.
Der Großteil der Leute, die Sport treiben, hört allerdings vorher auf, weil es zu anstrengend ist und sich nicht „gut“ anfühlt. Dabei sind der menschliche Körper und Geist unheimlich resilient. Wir sind keine Maschinen, sondern unser Körper adaptiert sich an äußere Bedingungen und kann unheimliche Strapazen tolerieren, wie jeder Blick in ein Buch für Weltrekorde zeigt.
Pain is where the magic happens
Schmerzen sind nicht dein Feind und auch kein Zeichen dafür, dass du aufhören solltest oder etwas in deinem Körper kaputt ist. Meistens sind es die Stimmen in deinem Kopf, die dich lieber als durchschnittlicher Niemand auf der Couch im Warmen sehen wollen. Ein normaler Freizeitsportler gehört dort vielleicht auch hin, aber ein richtiger Athlet mit Kampfgeist muss rausgehen und sich seinen Dämonen stellen. Beim Sport zu „leiden“ macht den ganzen Charakter eines Menschen stärker. So wird nicht nur der Körper, sondern auch der Geist gestählt.
Das bedeutet nicht, dass du sofort sieben Tage die Woche bis zum Umkippen Sport machen sollst, aber ein guter Start wäre es, nicht sofort der Stimme nachzugeben, die dir sagt, dass du etwas nicht schaffst. Statt aufzuhören, wenn es schwer wird, gehst du immer wieder ein Stück weiter, und du wirst merken, dass die Grenze, die du dir selbst gesetzt hast, nicht real war.
Was wirklich regeneriert
Natürlich ist Regeneration wichtig, damit der Körper regelmäßig Leistung im Training abrufen kann. Und selbstverständlich sollte man seinen Körper nicht rücksichtslos behandeln. Doch neue Kräfte erlangst du nicht immer dadurch, dass du schon wieder Pause machst. Andere Faktoren sind viel wichtiger, wie zum Beispiel erholsamen Schlaf (etwa 7-8 Stunden) und eine ausgewogene Ernährung. Auch Supplements wie Aminosäuren (vor allem Glutamin), Omega 3 und Vitamine sorgen für optimale Erholung.
